Montag, 3. Januar 2011

Ebbe und Flut

In der heutigen Post will ich mich mal mit dem Thema Hotel beschäftigen. Während ich meine Reise geplant habe, war ich noch am überlegen ob ich einzelne Übernachtungen während den Fahrten nach Kiruna bzw. zurück nach Deutschland buchen soll, oder lieber nicht. Im Endeffekt habe ich es dann gelassen. Grund hierfür waren eigentlich die stark wetterabhängigen Fahrtzeiten. Wenn ich solches Wetter wie kurz vor Stockholm (Schneesturm mit einigen Unfällen) auf der kompletten Hinfahrt gehabt hätte, wäre ich ganz sicher nicht nur 3,5 Tage gefahren. Abgesehen vom Jumbo sind also sämtliche Übernachtungen frei gewählt und so wie es mir gerade passt.
Heute habe ich mich nach 790 Km Fahrt und totaler "weiterfahr-Unlust" im "Hotell Kramm" einquartiert. Das befindet sich in Kramfors, ca. 80 Km nördlich von Sundsvall. Jede Bleibe hat ihre Vor- und Nachteile. Meine heutige Übernachtung liegt mitten in der Stadt, vor dem Haus die Hauptstraße und eine Schiene auf der ich noch keinen einzigen Zug gesehen habe.
Das Zimmer ist recht gemütlich und bietet recht viel Abenteuerlichkeiten. Womit ich jetzt bereits bei den Highlights wäre:
- Die Glühbirnen in den Lampen sind irgendwie gesteckt und lassen sich, für den ungeübten Schrauber, nicht ohne weiteres entfernen. Drauf gekommen bin ich, weil ich die kaputte Lampe über meinem Bett mit der in der Stehlampe tauschen wollte. Die braucht eh kein Mensch.
- Das Internet per Wi-Fi ist ungesichert und extrem langsam. Zum vollständigen laden meines Blogs brauche ich über eine Minute. Wenn ich dann mit dem PC richtung Bett gehe, wird es noch langsamer. Und das bei einem so teuren Zimmer!
- Den Platz 1 unter den Highlights aber belegt die Dusche bzw. die Badewanne. Eine Badewanne in einem Hotel ist schon fast eine Seltenheit und verdient deshalb schonmal einen Pluspunkt. Auf den ersten Blick scheint alles normal, nur das diese Wanne keinen Überlauf hat. Komisch, hab ich auch noch nicht gesehen. Beim reinsetzen stellt man ganz schnell fest, dass diese Wanne einzig und allein Kleinwüchsigen vorbehalten ist. Es passt unmöglich alles ins Wasser auch wenn das Wasser schon bis oben hin steht. Geschweige denn kann ich, als normalgroßer Mensch (1,84m), auch nur ansatzweise darin sitzen. Vor dem Duschen oder Baden legt man sich eigentlich ein Handtuch davor, damit man beim rauskommen nicht wegrutscht und einfach etwas angenehmer steht. Nachdem Haarewaschen war die Wanne dann so voll, dass ich mal den Stöpsel ziehen musste, bevor sie noch überläuft. Das hätte ich mir aber sparen können. Der Badewannenabfluss mündet in dem allgemeinen Abfluss der in der Badmitte im Boden sitzt. Mit anderen Worten: wenn ich in einer vollen Wanne den Stöpsel ziehe kommt das Wasser mit Druck nach wenigen Sekunden da unten an und schießt regelrecht wieder raus. Hat gar nicht lange gedauert und das Handtuch am Boden ist auch davon geschwommen. - Stöpsel wieder rein - WER DENKT SICH DENN SOLCHE SCHEI*E AUS???
Ich bin dann, nachdem wieder Ebbe im Bad war, aus der Wanne raus und habe mich abgetrocknet. Nachdem alles im Bad fertig war habe ich den Stöpsel wieder gezogen und habe den Bau fluchtartig verlassen. Wusch, da war das Wasser wieder. Die Rohre reinigt hier übrigens der Gast selber. Toll was hier alles wieder mit zum Vorschein kommt. :-)
- Ich dachte erst, die Minuspunkte der kaputten Lampe und des langsamen Internet wären mit den Pluspunkten für Wanne und dem kostenlosen Tee im Zimmer wieder ausgeglichen. Aber die Wanne reist doch wieder ein gewaltiges Minus in die Tabelle ... :-D

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