Eines dieser Meisterstücke aus Blech ist mein Chrysler 300c Touring. Diesen völlig übermotorisierten Kombi kauft man sicherlich nicht aus Vernunft, sondern mit dem Herzen und etwas Benzin/Diesel im Blut. Trotz dem auffälligen Äußeren kann man nicht sagen, "außen hui, innen pfui". In dem großen und maskulinen Hintern stecken 770 Liter Stauraum, bei umgeklappter Rücksitzbank kommt man dann auf 1650 Liter. Selbst eine Mercedes E-Klasse kann da nicht mithalten. Damit taugt der sportliche und zugleich wuchtige Blickfang auf Rädern nicht nur als Familienkombi, sondern auch als kleiner Frachter. Ein beherzter Tritt auf's Gaspedal treibt einem zwangsläufig das Grinsen ins Gesicht. An den Spritverbrauch darf man dabei nicht denken. Je größer das Auto, desto größer sind meist auch die Unterhaltskosten. Wobei hier auch die amerikanischen Gene ihren Teil dazu beitragen.
Viel vernünftiger hingegen präsentiert sich die aktuellste Auflage des Octavia aus dem Hause Skoda. Seit 1996 produziert, hält er sich tapfer im vordersten Segment der Mittelklassewagen. Robuste Technik vermischt mit deutschen Genen zu günstigen Preisen, sowas punktet - und das nicht nur hierzulande. In Skandinavien beispielsweise laufen Octavia und Superb dem schwedischen Absatzschlager Volvo den Rang ab. Längst hat man begriffen, dass sich nicht nur ein Volvo durch nordische Kälte und Schnee kämpft.
Im direkten Vergleich zum amerikanischen Chrysler wirkt der tschechische Skoda doch recht verhalten und eher europäisch. Beim genaueren Hinsehen kann man sich aber auch gewaltig täuschen. Auch in einem deutlich schlankeren Hintern bekommt man viel unter. So sind es beim Octavia Combi 580 Liter und bei umgeklappter Rücksitzbank 1630 Liter Stauraum. Somit steht er dem wuchtigen Ami-Schiff in Nichts nach. Der gut eine halbe Tonne leichtere Skoda wird unter anderem mit einem 1,2 Liter Benzinmotor in Kombination einer modernen 7-Gang DSG-Automatik angeboten. Ein Verbrauch von 6,2 /100 Km ist hier mühelos möglich. Ruckelfrei gestalltet sich der Fahrtverlauf bei beiden Autos, wobei man im Chrysler für einen kurzen Moment einen leichten Drehmomentverlust bemerkt. Dafür arbeitet der etwas "veraltete" 5-Gang-Automat im 300c komplett verschleißfrei, da es statt zweier Kupplungen einen Drehmomentwandler mit Öl gibt. Der im Chrysler verbaute Wandlerautomat ist ab und zu etwas träge was die Schaltvorgänge angeht. Etwas voreilig hat es der DSG-Automat im Skoda. Dieser schaltet lieber einmal zu viel, als zu wenig. Beide Getriebe schränken den Fahrkomfort aber nicht ein.
Beide Kombis überzeugen in der Praxis im flexiblen Einsatz. Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Sitzheizung, Parkpiloten, USB/Aux-Anschlüsse und viele weitere elektrische Raffinessen machen die Fahrt zum Genuss. Eine feine Sache sind auch die drei Zigarettenanzünder in der Mittelkonsole, unter der Mittelarmlehne und im Kofferraum. Typisch amerikanisch punktet der 300c Touring mit den vielen Cupholdern. Im Octavia findet man dafür viele wirklich sinnvolle Ablagemöglichkeiten und Staufächer. Die Innenraumoptik beider Autos ist sehr gut. Details mit Chrom und Holz Applikationen unterstreichen den ersten Eindruck.
Ganz gleich ob "Simply Clever" oder "Ein Statement ganz ohne Worte": beide überzeugen auf der ganzen Linie!
Es grüßen die Testfahrer, Markus und Martin
Es grüßen die Testfahrer, Markus und Martin