Freitag, 13. August 2010

Probefahrt im osteuropäischen Ami-Dickschiff

Neulich habe ich mir (wieder-) mal eine Probefahrt gegönnt. Zwar schon zum dritten mal ein Chrysler 300C Touring, aber diesmal mit einem anderen Motor. Der Dicke von diesem Ausflug war mit einem 3.5L V6 Ottomotor ausgestattet und leistet 249 PS. Dieser Motor und der schwächere und kleinste im Chrysler 300C verbaute 2.7L V6 (193 PS) kamen bereits 2008 nicht mehr zum Einsatz. Bei einem Auto, welches knapp zwei Tonnen Leergewicht hat ist es auch kein richtiger Genuss mehr. Selbst der 3.5L Motor hat ordentlich zu kämpfen um den schweren Kombi in Bewegung zu bringen. Trotz des "geringen" Hubraums verbraucht er locker um die 15-20 Liter Sprit/100Km. Das ist für einen V6 schon ganz ordentlich. 340 Nm hören sich natürlich auch nicht schlecht an. Aber direkt in die Sitze wird man nicht gedrückt. Einen großen Pluspunkt gab's für das Getriebe. Es hat zwar nur 4 Stufen schaltet aber trotz der bisherigen Laufleistung sehr sauber durch.
Der silberne 300C Touring wurde 2005 gebaut und ist bisher in Litauen gefahren. Um ehrlich zu sein hat man ihm das auch angesehen. Alle vier Felgen waren vom Salz zerfressen und haben kaum noch Chrom drauf gehabt. In den Radkästen und an der riesigen Kofferraumklappe machten sich auch schon kleinere Rostpunkte bemerkbar. Bevor ich diese negativen Dinge aber begutachtet hatte, fiel mir der ungewöhnliche Geruch im Innenraum auf. So kann eigentlich nur ein Auto riechen, was irgendwo in den östlichen Nachbarländern unterwegs gewesen ist. Dank der Rahmennummer war mir dann auch schnell klar warum. Im Innenraum selber hat sich im Vergleich zu den älteren Modelljahren einiges getan. Wenn man die Baujahre 2007 und höher mit dem hier vergleicht merkt man gleich auf den ersten Blick, dass schon die Materialien hochwertiger aussehen. Ihren schiefen Blick haben die Amis aber bis heute nicht ablegen können. Die äußeren Spaltmaße stimmen bis heute nicht... Aber solange sich das in Grenzen hält nehme ich das gern in Kauf. Es gehört halt dazu.
Die Probefahrt konnte meine Sucht erstmal wieder befriedigen. Denn abgesehen von den oben genannten Dingen war es ein wahres Fest dieses Auto zu fahren. Ich habe ungelogen noch NIE so genial geformtes Blech gesehen, wie bei diesem Autotyp. Vor allem dieser breite Autohintern... ich äußere mich an dieser Stelle besser nicht weiter. Fazit für mich: definitiv kein V6 Benziner in diesem Auto. Es hat einfach keinen Sinn und die Mundwinkel wollen auch nicht bis Anschlag nach oben gehen.

Keine Kommentare: