Donnerstag, 24. Dezember 2009

Wenn es den Schiffen an den Kragen geht

Genau wie Autos, Flugzeuge oder einfach nur ältere Geräte aus dem täglichen Leben werden auch Schiffe verschrottet. Einer der größten Schiffsschrottplätze befindet sich im dänischen Fornæs, etwa 50 Km nordöstlich von der Stadt Århus gelegen.
Seit 1993 werden dort Schiffe/Boote wie Schlepper, Trawler, Eisbrecher, Versorgungsschiffe, Militärschiffe uvm. verschrottet. Gutes Geld verdient man bei dieser harten Arbeit nicht wirklich. Längst sind die Zeiten des guten Schrottpreises vorbei, doch das Geschäft des Recycling will man sich nicht entgehen lassen. Viele Reeder aus aller Welt kaufen beim dänischen Schrotthändler ein. Gerade Motoren, Propeller und Ruderhäuser gehen wie warme Semmeln. Ein Ruderhaus kostet neu knapp 140.000 Euro. Für ein gebrauchtes und gut erhaltenes Ruderhaus aus Dänemark muss man hingegen nur etwa 30.000 Euro löhnen. Die alten Motoren dienen als Spender oder sogar als Tauschmotor. Denn an gut gepflegten Dieseln hat man nicht nur 30 Jahre Freude. In Polen beispielsweise werden diese Motoren nochmal gut 35 Jahre in Dienst gestellt. Für nahezu jeden Motortyp (Alpha, Sulzer, Detroit, Ford, Deutz, Catarpillar usw.) findet man dort Ersatzteile bzw. einen guten Ersatzmotor. Auch die teils verbaute moderne GPS-Technik ist immer wieder gern gesehen und verkauft sich dementsprechend gut.
In Deutschland war 2009 das Jahr der Abwrackprämie. Unzählige Autos wurden dieses Jahr zu kleinen Blechwürfeln verarbeitet, die später wieder verwendet werden konnten. Jedes verschrottete Fahrzeug wurde vom Staat mit 2500 Euro bezuschusst. Ähnlich ist das auch bei Schiffen. Dänemark zum Beispiel bietet für ein abgewracktes Schiff eine Million Dänische Kronen (ca. 135.000 Euro). Vor einigen Jahren hatte man das eingeführt um die Überfischung wieder in geregelte Bahnen zu leiten - mit Erfolg!

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