Einst unter Luossavaare bekannt, entstand 1900 die Siedlung Kiruna. Durch den zunehmenden Export von Eisenerzen sowie die Eingemeindung von Jukkasjärvi wurde Kiruna 1948 zur Stadt. Seit dem verzeichnete man auch einen deutlichen Bevölkerungszuwachs.
Kiruna lebt vom Erz. Täglich werden tausende Tonnen Roherz, mit der berühmten Malmbanan (Erzbahn), in den ständig eisfreien Hafen von Narvik gebracht. In Form von Pellets gelangt der kostbare Rohstoff in die ganze Welt. Von den 16.000 Einwohnern in Kiruna sind rund 80% im Bergbau tätig.
Seit einigen Jahren weiß man, dass die Lebensader Kirunas nicht nur Vorteile mit sich bringt. Durch die immer größer werdenden Minenschächte und zahlreiche Sprengungen im Untertagelabyrinth bilden sich im gesamten Stadtgebiet Risse. Langfristig gesehen wird dieses unsichere Gebiet zur lebensgefährlichen Bedrohung aller Einwohner.
Doch wie löst man ein solch gravierendes Problem?
Ganz einfach, man zieht um! Fünf Kilometer nördlich von Kiruna, wo momentan noch Felder in unberührter Natur liegen, befindet sich schon in wenigen Monaten die größte Baustelle Europas. Umziehen wird man nicht nur mit Koffern, nein - sondern mit dem kompletten Hab und Gut. Die in der Roten Zone befindlichen Holzhäuser am Rande der Stadt werden als erste dran glauben müssen, und per Tieflader ins nahe gelegne Kiruna 2 gebracht.
Nach und nach wird die komplette Stadt der Mine weichen müssen, ganz gleich ob Häuser, Straßen oder Kanalsysteme. Eine ebenfalls heikle Reise wird die Kirche im Zentrum der Stadt, die für den Transport nicht einmal zerlegt wird.
Im Jahre 2023 soll das Milliarden teure Vorhaben beendet sein.
Samstag, 8. März 2008
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