Dienstag, 16. März 2010

das Bullerbü-Syndrom

Schweden hat ein extrem positives und frisches Image. Trotz diversen Kriminalromanen, wie z.B. Mankells Wallander, gibt es so gut wie keine Negativerwähnungen. Aber wie kommt dieses Bild zustande? Warum ist Schweden der Ort der hübschen Blondinen?
Ältere Menschen beispielsweise bringen Schweden in Verbindung mit einer gewissen Ruhe. Idylle und Harmonie, hervorgerufen von den aufgeschlossenen Menschen und kleinen, roten Häuschen. Diese Assoziation einer "heilen Welt" ist in den vergangen Jahren etwas in den Hintergrund gerückt. Jüngere Generationen sehen Schweden viel mehr als ein modernes Land. Die klassischen Merkmale sind dabei gar nicht mehr so entscheidend. Dinge wie Mode, Musik, etwas Coolness oder ein gewisser Style punkten da schon wesentlich mehr. Unsere moderne und vollkommen vernetzte Welt bietet außerdem Möglichkeiten, an die früher nicht zu denken waren.
Interessant ist auch, dass postive Dinge oft mit Schweden in Verbindung gebracht werden. Ich denke da z.B. an H&M oder IKEA. Vattenfall beispielsweise genießt in Deutschland keinen guten Ruf. Fast schon automatisch bleibt dieser Konzern in einem "Schweden-Filter" hängen.
Die Kehrseite der ausgiebigen Sommermonate ist das Winterhalbjahr. Polare Kälte und Dunkelheit sind dann an der Tagesordnung. Im Vergleich zu seinen Nachbarländern Norwegen und Finnland konnte Schweden dieses Image etwas "aufhellen". Kaum ein Deutscher bringt dieses Phänomen mit Schweden in Verbindung. Nach wie vor wird uns Schweden über die Medien im sehr klassischen Stil dargestellt. Wir sehen eigentlich keine Berichte "live aus dem Alltagsleben", sondern das sind immer wieder romantische und schöne Dinge. Ich war nun schon einige Male in Schweden. Wenn ich drüber nachdenke stelle ich fest, dass Schweden bei mir eine Art vielseitiges Mischbild erzeugt hat. Zum einen ist da das immer noch ruhige und saubere Land mit Elchen und hübschen Mädels, auf der anderen Seite, gerade in den Großstädten kommt diese kulturelle Moderne ins Spiel. Hier und da gelingt ein Blick hinter die Kulissen und man stellt fest, dass es dieses "Bullerbü-Schweden", wie es und in den Medien präsentiert wird, nicht flächendekend gibt, sondern eher regional. Vordergründig wird meiner Meinung nach jeder Besucher das Bild der unberührten Natur, der tollen Menschen, der roten Häuser und einer ordentlich Portion Romantik mit nach Hause nehmen. So ist auch mein Blog-Kopf entstanden :-)

Keine Kommentare: